Nach dem Einlegen des Silberlings beginnt man sich schon bald zu fragen, ob man hier wirklich die passende CD zur Hülle bekommen hat, oder gar auf der Anlage vergessen hat, von Radio auf CD umzuschalten und von Ö3 mit schließmuskelreizender Musik gefoltert wird, aber nach gründlicher Untersuchung aller möglichen Ungereimtheiten, muss man sich wohl damit abfinden, dass man mit 200$ eine Band (wenigstens ist sie nicht bei Nuclear Blast unter Vertrag...!) unterstützt hat, die es nicht einmal wert ist, bei den "Crash Prize"- Angeboten des besagten Labels vertreten zu sein. Langsam schleicht sich nämlich das Gefühl ein, dass man dieses lasche Gitarrenspiel, diese melodisch dudelnden Synthesizer Melodien und die abwechselnd kreischend und grölende Stimme doch irgendwoher kennt. Es scheint fast so, als wäre es eine Coverversion der allseits beliebten Band aus dem Vereinigten Königreich rund um Dani Filth, wobei das aber, aufgrund des Fehlens kreischender Frauen und heulender Wölfe nicht sein kann. Schleicht sich hier doch tatsächlich noch ein anderer Einfluss ein?! Wo Cradle of Filth ist, da kann auch Dimmu Borgir nicht weit sein und so ist Misteltein also eine infernalische Rezeptur aus Cradle of Filth und Dimmu Borgir mit einer Brise Präpotenz hier und ein bisschen Arroganz da und als Zuckerguss fungiert noch ihre Werteinschätzung der Dinge, bei der wohl offensichtlich Geld und Ruhm an oberster Stelle stehen. Na dann, Mahlzeit! FAZIT: Die niedrige Punktezahl resultiert nicht daraus, dass die Band keine musikalische Kompetenz aufweist, sondern einfach aus der Tatsache, dass es ohnehin schon lächerlich ist andere Bands zu kopieren, aber wenn es sich dann dabei auch noch um solche Kommerzmaschinerien handelt, dann ist das wohl der einzige Weg.
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