Nihil Nocturne - Wahnsinn.Tod.Verrat    NIHIL NOCTURNE
    Wahnsinn.Tod.Verrat

    Release:  24.4.2006
    Label:  End All Life Productions
    Stil:  Black Metal
    Spieldauer:  50 Minuten
    Punkte:  8 von 10
    Homepage:  nachtgnosis.bandcamp.com/album/wahnsinn-tod-verrat

    In der Datenbank seit:  05.07.2015 / 17:17:39
    Gelesen:  159x  (seit Datenbankeintrag)

Im letzten Vers des hier aufgeführten Stücks "Gnosis und Nacht" heißt es: "Ein neuer Tag bricht an / Auf dass er uns erlöse". Übertragen auf die Situation von Nihil Nocturne kann durchaus von einer Erlösung gesprochen werden: Teilte noch der zäh dargebrachte Vorgänger "Necrohell" die BM-Gemeinde in zwei Lager ein, vertritt man heute fast ein und dieselbe Meinung - das Duo hat sich trotz minimaler Stil-Verschiebungen enorm steigern können.
Hauptausschlagend für diese Entwicklung ist schlichtweg die weitaus bessere Umsetzung der immer schon großartig gewesenen Ideen. Vigridr und sein Kumpan wissen mittlerweile, worauf es in ihren Songs wirklich ankommt und reduzieren sich auf das Wesentlichste. "Gnosis und Nacht", um bei Erwähntem zu bleiben, wartet mit einem dreckigen, durch Refrains und rhythmisch ausgelegten Strophen sehr kurzweiligen Aufbau auf, dessen Fokus eindeutig auf den trockenen, rohen Saitenwänden liegt. Doch ist nicht die stellenweise ausgezeichnet arrangierte Gitarrenarbeit der absolute Höhepunkt, sondern das wunderbare Zusammentreffen der synthetischen und organischen Elemente. Als treffendes Exempel wird "Demon Of The Threshold" herangezogen, dessen Einleitung so unglaublich schön, verträumt, kosmisch klingt - als ob man dem funkelnden Sternenhimmel zuhöre. Behutsam klingt diese ruhige Passage durch die plötzliche Verzerrung der Sechssaitigen härter, wobei erst im zweiten Teil, der etwas später kommt, schleppender, nach wie vor durch Keyboards unterstützter Black Metal geboten. Dass jener Teil gerade einmal zweieinhalb Minuten dauert und durch eine noch verträumtere, verdammt düstere Ambient-Performance zu Ende geht, beweist, dass Nihil Nocturne sich ein starkes Gespür für Klangsphären jenseits der üblichen Knöpfchendreherei angeeignet haben, die weder unpassend tönen oder sogar das Hauptgeschehen übertönen. Wie ein kathartisches Gegengewicht wollen die küstlich erzeugten Welten einen gleichzeitig verzaubern und umgarnen, was dieser Tage einzigartig ist und ganz nebenbei wunderbar klappt. Weitere eindrucksvolle Beispiele diesbezüglich sind in jedem anderen Beitrag vorfindbar, wenn auch in kleineren, dafür umso intensiveren Portionen serviert.


FAZIT:

Genauso wichtig wie treffsichere Dekoration dürfte dem Duo auch eine leicht zugängliche Grundbasis gewesen sein, gehen schließlich alle Lieder direkt ins Ohr und nisten sich einige Zeit in selbigem ein. Dass der Hörgenuss im Falle "Wahnsinn.Tod.Verrat" aber aufgrund der doch unterschiedlichen, über weite Strecken unvergleichbar hochwertige Song-Charaktere länger als sonstwo Bestand hält, zeugt vom lodernden Feuer, das in diesem Projekt steckt. Wenn beim nächsten Mal die Drums noch einen Zacken druckvoller gespielt werden und die so schon guten Vocals noch unverwechselbarer krächzen, steht uns mit der nächsten Scheibe ein amtlicher Flächenbrand ins Haus.


TRACKLISTE:

01 - Licht, Verzehre Mich!
02 - Conjuring The Tyrant Of Hell
03 - Psychophant Relic
04 - Gnosis Und Nacht
05 - Demon Of The Threshold
06 - Dysangelist Fix
07 - Succumb, Host! (The Glory Of Death, Bound To His Sigil And Sword)
08 - Ch.a.oe - Kathedralimpuls


LINE-UP:

Vigrid
Nordvinth


AMIKKUS

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