Höchstwahrscheinlich kennt Ihr THORNESBREED noch nicht. Einerseits ist dies angesichts solcher todesmetallischer Großtaten wie "Splendours Of The Repellent" mehr als nur verwunderlich; andererseits hingegen hatten die Zwickauer immer wieder mit Personal- oder Label-Problemen zu kämpfen. Dass sich die Mund-zu-Mund-Propaganda innerhalb der "Szene" daher viel mehr auf den Gossip konzentrierte, dürfte an dieser Stelle keinen mehr verwundern - typisch deutsch, diese Schadenfreude. Mastermind Sermon und seine Mannschaft setzen ihre Prioritäten jedoch diamteral entgegensetzt zu solchen Schicksalsschlägen und legen jetzt mit "GTRD" ihr zweites vollwertiges Album sowie ihren Grundstein für die Ewigkeit vor. Große Worte? Große Taten! Im Gegensatz zur unmittelbaren Vorgänger-EP hat sich der vertonte Hass noch weiter in Richtung Black Metal verlagert. Intro, Zwischenstück und Outro ausgenommen erheben die fünf neuen Stücke gepflegten Kreischgesang, höhenlastige, modern kalte Gitarrenwände sowie ausladende Arrangements zu Stilmitteln. Der sofort ins Vergleich mit SECRETS OF THE MOON ab "Carved In Stigmata Wounds" fällt dank des hier sehr gut ausbalancierten Wechselspiels zwischen Widerborstigkeit und allumfassende Raserei ("Perpetual Stigmata") nicht mehr so stark ins Gewicht, wie es vor allem gegen Anfang der Platte scheint. Etwaige Restzweifel an der Beibehaltung THORNESBREEDs Eigenständigkeit merzen insbesondere die beiden letzten Epen "Horns Ov Gaia" mit seinem klaustrophobischen Anfang sowie unaufhaltsam auftürmenden Arrangements und "Dividua Anima Pt. I", dessen manisch umherirrendes Wesen zu den Höhepunkten dieses nicht gerade höhepunktarmen Albums zählt, aus. Bei aller herzzerfressender Liebesmüh haben die Barden zum Glück nicht auf die gesunde Portion Detailfreudigkeit vergessen, die sich dem Hörer erst nach und nach erschließt. Damit einhergehend ließen THORNESBREED auch in Sachen Langlebigkeit - wie gewohnt! - nichts anbrennen; gerade das eben erwähnte "Horns Ov Gaia" wird hier über die nächsten Monate hinweg öfter als die Glanzlichter anderer Scheiben laufen, so viel steht bereits fest. FAZIT: Weiche, Asche! Jetzt kommt Feuer.
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