Agrypnie - Aetas Cineris    AGRYPNIE
    Aetas Cineris

    Release:  15.03.2013
    Label:  Supreme Chaos Records
    Stil:  Avantgarde Black Metal
    Spieldauer:  77:27
    Punkte:  8 von 10
    Homepage:  www.agrypnie.de

    In der Datenbank seit:  23.05.2013 / 10:38:04
    Gelesen:  807x  (seit Datenbankeintrag)

Erster Gedanke bei der Begegnung mit "Aetas Cineris": Der Nocte-Obducta-Einfluss bleibt unleugbar. Immer dort, wo der Rhythmus nicht peitscht, sondern trägt, und die Gitarren eine sanfte Bahre darunterlegen; und wo Songs so konstruiert sind, dass in einem gleich mehrere Stücke zu hören sind. Das immer noch großartig funktionierende Schachtelsatzprinzip im Notenbuch. Gar nicht zögerlich ist die Experimentierlust – es gibt aber auch jene Konstanten, die man dafür schätzt, dass sie eben gleich bleiben. Torsten, der Geschichtenerzähler, hat wieder ein paar Gruselfabeln für uns, und seine Vocals sind dabei ungebrochen gewaltig und gekonnt verzweifelt. Traurig ist er noch immer, doch alles fließt im Rhythmus – Tränen, Alptraumschweiß, und die Musik, die sich als Sound-Ozean harmonisch über die Hörerschaft ergießt.

Agrypnie erholen sich auch von der stürmischen See (die sich mal als wogende Riffs, mal als harsches Piano manifestiert) und schnappen in sinnlich-entspannten Atempausen nach Luft. So etwa bei der leichtfüßigen Ambient-Einlage von Matthias Grassow. Tatsächlich sind die ruhigen Parts und Ausklänge, die sich anfühlen wie eine weite Reise, die heimliche Stärke von "Aetas Cineris", und ihre Zusammenwirkung steigert sich im großartigen "Kosmos [Alpha]": Monumental, langsam, schwerfällig und irgendwie anders als der Rest. Alpha, der Anfang, und so fundamental gibt sich die Nummer, fast zurückhaltend pur neben diesen vielen Schichten.

Steht Aetas Cineris in diesem Fall für das "Zeitalter der Vernichtung"? Oder doch für jenes "der Asche", auf der neues Leben entsteht? Der Wortstamm lässt es offen. Black Metal hat mit so kitschigen Floskeln natürlich wenig am Hut, aber wer so energetisches Songwriting abliefert, der darf sich dann auch nicht wundern. Ein Album wie eine Idee, die auf verbrannte Erde fällt – und somit auf fruchtbaren Boden.


FAZIT:

Agrypnie erfinden sich auf ihrem neuen Release nicht neu, doch das, was sie auszeichnet, wird weiter perfektioniert. Tiefgang und Ambition sind Band und Musik noch lange nicht abhanden gekommen - und dort, wo sie etwas zur Ruhe kommt, glänzt "Aetas Cineris" besonders.


TRACKLISTE:

01 - Trümmer / Aetas Cineris
02 - Dezember
03 - Zurück
04 - Kosmos [Alpha]
05 - Gnōsis
06 - Erwachen
07 - Sinnflut
08 - Asche


LINE-UP:

Torsten - Gesang, Gitarre, Songwriting
René - Drums
Phil - Bass
Martin - Gitarre


JO.KO

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