Drei Jahre ist das dritte Vollalbum der Münchner SYCRONOMICA zwar mittlerweile schon alt und geboten wird sinfonischer Black Metal der sich, grob kategorisiert, an mittleren Dimmu Borgir orientiert. Nichtsdestotrotz sprechen die atmosphärischen Klangwelten mit Neigung zu epischer Größe, zu denen sich komplexes Riffing und Hochgeschwindigkeits-Blastbeats gesellen, die mit vielen Breaks und Geschwindigkeitswechseln verpaart wurden, auch heute noch den Freund melodisch-sinfonischen Black Metalls an. Groove, Melodienreichtum und ein zielsicheres Händchen für kompetenten Keyboardeinsatz werden auf dem Album ganz groß in Szene gesetzt und von der klaren Produktion unterstützt. Die schönen, mitreißenden Gitarrenlinien, die gern auch mal in die Powermetalecke schielen, dominieren zu jeder Zeit und bilden das Salz in der Suppe von "Sycroscope". Dazu tönt das kraftvolle Organ von Oliver Walter, der gelegentlich auch mal growlt, aber immer verständlich bleibt. Für zusätzliche Hinhörer sorgt ein klassisch ausgebildeter Opernsänger, der es schafft, den Songs eine ganz eigene Wendung zu geben, sobald er involviert ist, man nehme hier ‚Geleit ins Moor’. Geboten werden auf "Sycroscope" also Lieder, die mal über Mitwippfaktor zehn (The call) verfügen, und mal einen atmosphärischen (Nebelgestalt), beziehungsweise epischen (Geleit ins Moor) als auch paganen Pinselstrich (Embers) abkommen haben. Zwar haben sich auch ein paar Längen eingeschlichen, die aber den Hörfluss nicht gravierend stören. Eine Scheibe, die auch im Jahr 2012 gut zu unterhalten weiß, die man sich gerne öfter anhört, die aber trotzdem nicht als absolutes Highlight im melodischen Schwarzmetall durchgeht, denn ihr fehlen ein paar echte Granaten. FAZIT: SYCRONOMICAs "Sycroscope" bietet Freunden des sinfonischen Black Metal viel Abwechslung zwischen epischer Erhabenheit und kraftvollen Brechern.
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