Es ist erstaunlich, wie viele Bands es doch gibt, die zu Zeiten gegründet wurden, in denen viele heutige Black Metal Fans noch in ihre Windeln geschissen haben, und die auch von ihrem damals eingeschlagenen Weg bis heute nicht abgewichen sind. MALEFICUM ORGIA aus Marseille zählen zu diesen Vertretern, wurde diese satanische Bastion gegen das Christentum doch schon 1991 ins Leben gerufen. Zwei Demoveröffentlichungen und ein Splitrelease mit ihren Landsleuten von ANKRISMAH konnten seither auf der Habenseite verbucht werden, was nicht gerade von unsäglichem Schaffensgeist zeugt. Sei’s drum, denn das hier vorliegende offizielle Debütalbum der Franzosen lässt über den schier endlos langen Entstehungsprozess hinwegblicken. Mit dunklen Beschwörungsformeln im Opener wird das blasphemische Werk eingeleitet, ehe ein kurzes Drumgewitter andeutet, worum es hier wirklich geht. Nämlich um Hass, Zerstörung, primitive Aggressionen und Chaos. Jedem einzelnen der Stücke merkt man die totale Hingabe der Musiker zur wahren Essenz des Black Metal an, und während sich viele neu gegründete Bands lediglich mit der Bezeichnung "Old school" schmücken, kann man bei dieser Veröffentlichung getrost davon ausgehen, die dementsprechende Musik geboten zu bekommt. Dabei darf auch räudig rausgerotzter Thrash nicht fehlen, der dem Werk gemeinsam mit dem minimalistischen Sound einen wunderbar dunklen Charakter verleiht. Das Rad neu erfunden wird mit diesem Silberling natürlich auch nicht mehr, doch MALEFICUM ORGIA können wahrlich stolz auf ihr kräftiges Lebenszeichen sein. FAZIT: Rohes Old School Brett, das für Liebhaber eben jener Klänge einen Geheimtipp darstellt.
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