Schritte durch eine tief verschneite Landschaft sowie ruhige akustische Gitarrenklänge eröffnen das Erstlingswerk des Nürnberger Duos (wenn man den Session Bassist mal wegrechnet) NORTHERN FROST. So weit, so unspektakulär. Irgendwie hat sich vor meinem geistigen Auge durch den Bandnamen in Kombination mit dem Albumtitel nämlich ein ganz anderes Bild abgezeichnet. Diese Vorahnung soll sich dann in weiterer Folge zum Glück aber noch bestätigen, weswegen auch Liebhaber von eisigen Riffs gepaart mit dezenten Melodien voll auf ihre Kosten kommen sollten. Die Stücke sind vom Aufbau her durch die Bank eingängig gehalten und verlieren sich nicht unnötig in Spielereien oder sonstigem Firlefanz. NORTHERN FROST verbreiten ihre Hymnen großteils im Midtempo, wobei natürlich auch Ausflüge in rasantere als auch zurückhaltende Regionen am Spielplan stehen. Der repräsentativste und beste Track ist sicherlich "Verlorene Freiheit", in dem angefangen von depressiv melancholisch anmutenden Slowparts, über eine eingängige Gitarrenarbeit bis hin zu flotten Uptempo-Passagen alles vertont wurde, was zu einem guten Song gehört. Wenn man schon ein Haar in der Suppe finden möchte, könnte man die etwas zu gleichförmige Songstruktur des Titeltracks anführen, der sich nicht gerade durch besonderen Ideenreichtum auszeichnet. Da es sich hier aber um kein elend langes Monumentalstück handelt fällt der Umstand gar nicht einmal so drastisch ins Gewicht. Mal sehen, ob sich die Truppe auch über die Spiellänge eines vollen Albums über halten kann – die Anzeichen sprechen dafür. FAZIT: Für den ersten Gehversuch stellt "Ewige Kälte" einen guten Einstand im passenden Soundgewand dar. Ein Zacken mehr Abwechslung mancherorts kann nicht schaden, doch darf man auch nicht vergessen, dass diese Band erst am Anfang ihres Schaffens steht.
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