Infestus wollen uns mit "Chroniken des Ablebens" wie es scheint, tief in die Abgründe der menschlichen Seele führen. Ich darf hier gleich anschließen, dass ihnen das auch auf vortreffliche Weise gelingt. Schwarzes Grauen wird auf dieser Scheibe in Höchstform zelebriert, was aber andere Bands mit highspeed und Staubsaugerproduktion zu erschaffen versuchen, kreieren Infestus mittels berauschender Gitarrenläufe und Atmosphäre. Nicht dass es sich hier um ein Avantgardewerk handelt, keineswegs. Man bleibt am Boden der Tatsachen, doch schaffen die Mannen es mittels atmosphärischer Instrumentalisierung und dem richtigen Maße an Hall eine Düsternis zu erzeugen wie man sie sich nur wünschen kann.Auch das Schlagzeug tritt präzise und äuserst stimmig zu Tage, was "Chroniken des Ablebens" den nötigen Druck verleiht. Der Gesang welcher zwar harsch aber verständlich herüberkommt liefert mittels seiner Vielfältigkeit und der nötigen Portion Brutalität dann noch das Tüpfelchen auf dem I. Auch wissen Infestus gekonnt Phrasen wie "die Zeichen stehen auf Sturm" und andere einzusetzen, welche bekannte Wortfolgen sind und so Wiedererkennungswert vermitteln. Da stört es auch nicht, wenn die Songs zwischen fünf und neun Minuten Länge aufweisen, da eigentlich niemals Langeweile aufkommt. Alles in allem wird ein Werk abgeliefert, welches sich dank seiner Atmosphäre, der sauberen Produktion, der tighten Instrumentalisierung und den ausgefeilten Songstrukturen vor keiner Genregröße zu verstecken braucht. FAZIT: Genau sowas habe ich mir für den Herbst gewünscht! Übrigens darf ich den Hidden Track empfehlen, welcher besonders melodiös und brachial zugleich daherkommt... vielleicht ein Zeichen für die Zukunft?! Infestus bringen mit "Chroniken des Ablebens" den Soundtrack zum Sterben der Welt!
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