Black Metal aus südamerikanischen Landen spricht mich ja schon längere Zeit an, wobei die meisten mir bekannten Truppen jedoch aus Brasilien und Argentinien kommen. Chilenische Bands kannte ich jedoch noch nicht, was sich mit dem Erhalt von Atrabilis (Residues From Verb & Flesh) nun ändern sollte. Mit dem Spannung aufbauenden Intro Ambivalent Aura beginnt die etwas mehr als halbstündige Reise in die chilenische Unterwelt. Danach zeigen die vier Herrschaften, dass man dort auch weiß, wie anständiger Black Metal gespielt wird. Tempomäßig pendelt man zwischen Highspeed und Midtempo, setzt auf geschickt eingebaute Breaks und Tempowechsel in den Songs. Wenn mich nicht alles täuscht, höre ich sogar sparsam eingesetzte Synthesizerklänge. Diese dienen jedoch lediglich atmosphärischen Zwecken und lassen das Material keineswegs nach keyboardgeschwängertem Melodic Black Metal klingen. Soundmäßig wurde die Scheibe weder überproduziert noch hört sich das Ganze nach Kellersound an, vielmehr wählte man einen angemessenen Mittelweg, so dass der Sound sehr druckvoll aus den Boxen kommt, eine gewisse Rohheit jedoch auch hörbar ist. FAZIT: Fazit: Natürlich erfindet der chilenische Vierer das Rad nicht neu, aber es wird der Beweis geliefert, dass auch in Chile handwerklich guter Black Metal gespielt wird, mit dem man sich nicht hinter den Leistungen der der europäischen sowie nord- und südamerikanischen Genrekollegen zu verstecken braucht.
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