Die porträtierte Waldlandschaft am Cover und die Fotos und Bilder im Booklet symbolisieren eigentlich schon recht gut die Einstellung dieser Serbischen Band. Denn irgendwo tief im Wald muss sich Valarh, der Kopf von ISKON, verschanzt haben, um sein teilweise depressives, vor allem aber rohes und ungeschliffenes Black Metal Werk einzuspielen. Das Album startet gleich mit einem fast 12-minütigen Monumentaltrack, der jedoch unter einer vorhersehbaren und unspektakulären Songstruktur leidet. Die immer wiederkehrenden Riffs und Sequenzen verlieren rasch ihren Reiz und haben mit einer hypnotischen Wirkung, die durch eine monotone Spielfolge ausgelöst wird, genau so wenig am Hut, wie der Papst mit dem Kinder machen. Von da an geht es aber steil bergauf. Das Tempo wird phasenweise ein wenig angezogen, das Songwriting wird variabler und die gemäßigten Passagen verfehlen ihre Wirkung nicht und verbreiten eine durchwegs gute Atmosphäre. Sein Gesellenstück hat der Gute Valarh mit dem fünften Song abgeliefert, da hier eine beklemmende und bedrückende Stimmung verbreitet wird, die einem direkt ins Mark übergeht. Wer es lieber rasanter liebt, kommt mit Lied Nummer sechs auf seine Kosten, doch auch hier werden geschickt ruhige Akustikpassagen eingeflochten, die gut ins Konzept passen und einmal mehr die variable Seite von ISKON unter Beweis stellen. Die Produktion geht mehr als in Ordnung, und wenn Valarh (bis auf die Drumparts) wirklich alle Instrumente selbst eingespielt hat, gebührt auch ihm Lob für seine erstklassige Arbeit. Wer sich ein stimmungsgeladenes Album zu Gemüte führen möchte, das dennoch gänzlich frei von Keyboardklängen ist, sollte somit den Kontakt unter folgender Adresse nicht scheuen: iskon-forest@sbb.co.yu FAZIT: "Dok Gnev Proslosti Navire" gewinnt im Laufe der Zeit immer mehr an Reiz, und darf auf keinen Fall am eher unscheinbaren Opener gemessen werden. Auch wenn man sich tief im Untergrund verwurzelt sieht, gehört das Album definitiv besser vermarktet, denn Potential steckt auf jeden Fall in der Band.
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