Mit einem schönen Intro, geleitet von weiblichen und männlichen Chorgesängen, stimmen und die Weißrussen von INFESTUM auf ihren dritten und neuesten Streich ein. Wie man schon am eher modern gehaltenen Coverartwork erkennen kann, sehnen sich die vier Herren aus Minsk keinen Deut zurück in die guten alten Tage des Black Metal und getreu diesen Vorstellungen geht man dann auch musikalisch zu Werke. Von der Tempogestaltung her unterscheiden sich die Jungs mit ihren rasenden Knüppelparts, den immer wieder eingeschobenen Midtempo-Passagen ("Legion In Me" hat sogar einen kleinen Thrash Einschlag) und den gänzlich ruhigen Stücken ("Razor To Throat" und "Dark Passage" – warum man die beiden Stücke direkt hintereinander platziert und dem Album somit den kompletten Wind aus den Segeln genommen hat, bleibt mir ein Rätsel) zwar nicht all zu sehr von der Mehrzahl ihrer Kollegen, doch verleiht ihnen ein maschinell anmutender Sound eine gewisse industrielle Kälte die man noch nicht bereits x-mal von anderen Bands gehört hat. Ganz nett anzuhören sind auch die vereinzelt eingearbeiteten elektronischen Samples, die sich gut in das Gesamtbild von "Ta Natas" einfügen. Dennoch kann ich trotz all dieser positiven Aspekte einen mehr als triftigen Grund gegen den Kauf dieser CD in die Waagschale werfen – den Gesang. Der hier gebotene stark verzerrte hohe Kreischgesang ist nämlich nicht nur enorm monoton, sondern spätestens ab dem dritten Song auch mindestens genau so nervig. Klar, der Individualitätsfaktor steigt dadurch zwar ebenfalls in die Höhe, doch hier wäre etwas mehr Abwechslung eindeutig der bessere Weg zum Erfolg gewesen. Wäre das Album rein auf die Musik reduziert, würden INFESTUM deutlich höhere Stufen auf der Punkteskala erklimmen. FAZIT: INFESTUM wären ohne diesen penetranten Gesang eine brauchbare Alternative zu den bereits tief ausgetretenen Pfaden des Black Metal. So verdirbt leider eine einzige Zutat ein ansonsten gut geratenes Mahl.
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