Krohm - The Haunting Presence    KROHM
    The Haunting Presence

    Release:  Juli 2007
    Label:  Debemur Morti Productions
    Stil:  Depressive Black Metal
    Spieldauer:  56 Minuten 33 Sekunden
    Punkte:  5 von 10
    Homepage:  Keine

    In der Datenbank seit:  07.10.2007 / 20:22:32
    Gelesen:  375x  (seit Datenbankeintrag)

Irgendetwas haben Krohm, beziehungsweise dessen einziges Mitglied Numinas, im Laufe ihrer Existenz nicht ganz verstanden: Schon der Erstling und die zwei vor einiger Zeit auf CD zusammengeführten Demos offenbarten dem Hörer professionell zurecht gebastelte, aber seltsam nichtssagende Nummern, die zwar stets nahe dran waren, Berge versetzen zu können, aber dann nie so richtig zünden wollten, weil es ihnen einfach an den wirklich griffigen Ideen fehlte. Dieser Problematik ist auch das neue Opus ausgesetzt.
Gerade im depressiven Subgenre war in den letzten Jahren eine inflationäre, fast schon unerhörte Anzahl an dilettantischen Versuchen, an die alten Meister anzuknüpfen, zu vernehmen. Einige versuchten sich an Ideen wie begleitendem Quietsch-Gesang, einer Unmenge an perversem, synthetischem Hintergrund-Terror oder dem grenzgenialem Ausdehnen eines Riffs auf geschätzte zwei Monate Spielzeit - Monotonie um jeden Preis. "The Haunting Presence" vermeidet es jedoch zum Glück, derartige elementare Ausfälle in ihr Programm einzubinden, schließlich kommt die Scheibe andererseits recht geschmackvoll verpackt daher - womit sowohl die Produktion wie auch der Stil insgesamt gemeint ist - und, laut Promo-Blatt, will man ja den guten, alten Geist des Black Metal heraufbeschwören. Wäre der damals so geistlos gewesen, wer weiß, wohin sich das Ganze entwickelt hätte... Jedenfalls schaffen es sieben episch ausgerichtete Stücke, mich fast die ganze Zeit über wach zu halten - und das weniger wegen ihrer Qualität, sondern aufgrund der merkwürdigen Eigenschaft des gesamten Materials, einem Umwerfendes die ganze Zeit über hinzuhalten. Man denkt sich eine knappe geschlagenene Stunde, dass da noch was wirklich Großes kommen müsste, jeden Augenblick könnte es soweit sein! Stattdessen zieht es Numinas vor, um echte Höhepunkte herumzueiern. "I Respiri Delle Ombre" und das gleich darauf folgende "Relic" können mit einigen ziemlich guten, weil gleichzeitig atmosphärischen, weiträumigen und beseelten Läufen, die zudem nett miteinander verbunden wurden, punkten. Alles, was darüber hinaus geht, ist jedoch leider nur zeitraubende Blenderei: Endlos lang scheinende Kreisläufe türmen sich da einem auf, die von semi-ausgereiften, nicht wirklich fesselnden Ideen nur so wimmeln. In dieser Hinsicht wäre dem zweiten Album Krohms sicherlich eine langfristige Karriere als Hintergrundbeschallung beschert, sofern man dafür Geld ausgibt. Ansonsten sehe ich keinen wirklichen Sinn, sich "The Haunting Presence" mehr als einmal am Stück anzuhören, dafür gibt das Scheibchen im Endeffekt viel zu wenig her.


FAZIT:

Flammende Verehrer von Krohm kommen erneut auf ihre Kosten, dem Rest sei ein Reinhören dringendst empfohlen. Meine persönliche Prognose: Binnen circa einem Monat kräht kein Hahn mehr nach diesem lauen Aufguss bekannter Meilensteine.


TRACKLISTE:

01 - Bleak Shores
02 - Lifeless Serenade
03 - I Respiri Delle Ombre
04 - Relic
05 - Memories Of The Flesh
06 - Tra La Carne E Il Nulla
07 - Syndrome


LINE-UP:

Numinas - All


AMIKKUS

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