Neglected Fields - Splenetic    NEGLECTED FIELDS
    Splenetic

    Release:  19.5.2006
    Label:  Aghast Recordings
    Stil:  Progressive Death Metal
    Spieldauer:  34 Minuten, 46 Sekunden
    Punkte:  7 von 10
    Homepage:  www.neglectedfields.lv

    In der Datenbank seit:  21.08.2006 / 20:39:25
    Gelesen:  241x  (seit Datenbankeintrag)

So ganz richtig sind die Letten von NEGLECTED FIELDS mit ihrem mittlerweile dritten Longplayer auf unserer netten Seite ja nicht wirklich. Denn auch wenn mich die ersten Töne nach dem eher überflüssigen Intro ein wenig an unsere Landsleute von TRISTWOOD erinnern (deren aktuelle Scheibe mich mehr als beeindruckt hat), wird rasch klar, dass sich die Herren zwar ebenso wenig in eine Schublade zwängen lassen, die musikalische Darbietung streckenweise aber mehr als gewöhnungsbedürftig ist.
Die hier gebotenen Songs stehen für progressiven Death Metal, der sogar die Altmeister dieses Faches DEATH oder auch ATHEIST um Längen hinter sich lässt. Der Haken an der Sache ist nur, dass man "Splenetic" sehr viel Zeit widmen muss, um wenigstens annähernd alle Facetten und Spielereien erkennen zu können. Denn die Band aus dem Baltikum versteht es nicht nur wahnwitzige Stakkatoriffs in rauen Mengen aus dem Ärmel zu schütteln, sondern man variiert auch ständig das Tempo, fügt dem Ganzen noch einige nette Samples hinzu und obendrein versteht es Sänger Destruction recht gut sein Organ in mannigfaltiger Art und Weise zum Besten zu geben. Gelungen finde ich auch die sakralen Einschübe in "Teufelswerk", die dem Track ein besonderes Feeling verleihen, so dass dieser noch zusätzlich aus dem ohnehin schon mehr als außergewöhnlichen Album hervorsticht. NEGLECTED FIELDS verwursten auf den recht spärlichen 34 Minuten dieses Albums mehr Ideen, als viele ihrer Kollegen Bands in ihrer ganzen Laufbahn unterkommen, doch lässt dieser vermeintlich geniale Schachzug auch negative Knospen sprießen. Die Songs wirken teilweise nicht mehr ganz nachvollziehbar sondern überladen und bleiben dadurch schlecht im Kopf hängen. Gewisse Riffs hätte man einfach öfters wiederholen müssen, gerade weil sie teilweise wirklich von Klasse zeugen und man mit den Ideen aus einem Track leicht zwei oder drei Songs stricken hätte können.


FAZIT:

Wer auf progressives Gefrickel sowie Individualismus steht und gut und gerne auf eingängige und simpel aufgebaute Songs verzichten kann, wird mit NEGLECTED FIELDS multiple Orgasmen erleben, denn hier gibt es wirklich viel zu entdecken. Die Band sollte man aber auch sonst ein wenig im Auge behalten, denn wenn sich die Herren dazu hinreißen lassen, die technischen Spielereien nur ein wenig in den Hintergrund zu stellen, reift da eine wahrlich große Truppe heran. Dieses Mal kann ich leider "nur" die technische Klasse der Musiker, den Ideenreichtum als auch den Mut der Letten mit sieben Punkten belohnen, da mir persönlich ein wenig der rote Faden im Spiel fehlt.


TRACKLISTE:

01 - Intro
02 - The Spectator
03 - Teufelswerk
04 - Ov Snake
05 - The Cosm, The Vacuum, The Wave
06 - Splenetic/Confusion
07 - For Those Beneath Me
08 - Triplicity
09 - Khert Neter


LINE-UP:

Destruction - Guitar, Voices
Sergey - Bass
Filth - Guitar
Karlis - Drums
George - Keyboards


JÜRGEN WINTERHELLER

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