Malsain (von französisch "mal" = schlecht und "sain" = gesund) heißen zwar französisch, sind aber trotzdem norwegisch – und klingen großteils auch so. Und um dieses schwere Erbe anzutreten, bemüht sich die junge Band mit auffallend hohem Frauenanteil (Alice Schwarzer hätte ihre Freude) aus Bergen hörbar. Die Songs sind hauptsächlich im Midtempo-Bereich anzusiedeln, eine nette Symbiose aus eingängigen Riffs und typischem Schlagzeug, zum Teil unterlegt von Keyboardklängen. Ergänzt wird diese Mixtur von passenden weiblichen (unglaublich aber wahr) Vocals der mittlerweile wieder zur Band gehörenden Skumring. Dieses Konzept geht stellenweise sogar ganz gut auf, es wirkt atmosphärisch und man fühlt sich an Khold erinnert, allerdings fehlt noch der entscheidende Kick, das gewisse Etwas, das aus einem braven Album ein wirklich gutes macht. Textlich kann man Altbekanntes wiederfinden, so wandern alleingelassene Mädchen des Nächtens einsam umher ("They never die") und tote Rosen liegen auf Gräbern ("Cold Strofobia") und passen so auch zum Exterieur der CD, gestaltet von Decreptitude. Trotzdem oder eigentlich deswegen würde ich mehr norwegische Lyrics wie bei "Kvele seg" oder "Lokkeman" befürworten. FAZIT: Dieses Debüt zeigt durchaus Potenzial, wie Songs à la "Kvele seg" beweisen, deswegen ist es ziemlich nett anzuhören, aber nicht unbedingt ein Grund Malsain mit spontanen Liebeserklärungen zu beglücken. Man darf gespannt sein, was auf "They Never Die" folgt.
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