Als "Sonic Reign" existiert dieser Zusammenschluss deutscher Black-Metal-Freaks seit 2000, obwohl vorher schon unter anderem Namen gearbeitet wurde. Der Opener "Resurgent Star" macht gleich klar, was das weiße Cover-Artwork schon vermuten ließ: hier wird kalter, neumodischer und rollend-groovender Black Metal dargeboten, der durchaus die Züge von postmodernen Neo-Black Bands wie späten Satyricon oder späten Enslaved trägt. Teile des Albums haben mich interessanterweise auch ein wenig an Carcass erinnert – aber das ist wohl eine andere Kategorie von Musik. Das Kochrezept von Sonic Reign: technisch anspruchsvolle und komplexe Riffs sowie Soli, ein äußerst präzises und rockendes Schlagzeug, differenzierte, manchmal sogar ins progressive gehende Songstrukturen und gesellschaftskritische Texte, die in nicht gerade bestem Englisch gekeift werden. Die richtiggehend klinisch kalte Atmosphäre der Musik hat es für mich sehr schwer gemacht, einen wirklichen Zugang zu finden. Von wirklichem Nachteil ist jedenfalls der Sound des Albums, der für meinen Geschmack zu wenig Druck macht. Ansonsten kann ich nur sagen: Abwarten auf den nächsten Release der sicher Potential tragenden Deutschen! FAZIT: Nicht unbedingt sehr eigenständiger postmoderner Neo-Black-Metal. Track fünf ist ein Vorgeschmack auf das demnächst erscheinende Album "Raw, dark and pure"
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