Nagelfar - Srontgorrth    NAGELFAR
    Srontgorrth

    Release:  1999
    Label:  Kettenhund Records
    Stil:  Atmospheric Black Metal
    Spieldauer:  70 Minuten
    Punkte:  9 von 10
    Homepage:  www.nagelfar.de

    In der Datenbank seit:  29.12.2005 / 04:19:09
    Gelesen:  678x  (seit Datenbankeintrag)

Die (mittlerweile nicht mehr existierenden) Nagelfar müssten allen, die sich mit deutschen Black Metal beschäftigen ein Begriff sein, haben sie doch drei sehr eigenständige, doch keinesfalls schlechte Alben hervorgebracht, bevor sie ihre Auflösung 2002 aus unbekannten Gründen bekannt gegeben haben.
Das mir vorliegende Werk schimpft sich "Srontgorrth", und ist ein Konzeptalbum, welches 1999 über Kettenhund Records (das Label existiert auch nicht mehr) das Licht der Welt erblickte und von einem Krieger handelt, der wieder ins Leben zurückkehrt um Rache zu üben. Nagelfar ist für sehr chaotische Soundstrukturen bekannt, Vergleiche mit Lunar Aurora und Grabnebelfürsten sind deshalb gerechtfertigt.
Doch nun will ich auf die Musik eingehen, was sich um einiges schwieriger gestaltet, als ich anfangs angenommen habe, da das ganze Album nur so vor Details strotzt, die man aber erst einmal entdecken muss. Das Werk ist in fünf konzeptionellen Kapiteln unterteilt:

Kapitel eins: Der Frühling - Als die Tore sich öffnen
Das Lied startet mit einigen merkwürdig spacigen Klängen, hier merkt man schon die Eigenständigkeit der Deutschen, wobei solch elektronische Klänge auch nicht jedermanns Sache sind. Der ganze Song baut sich über die 16:45 Minuten immer weiter auf, die Geschwindigkeit steigt, nur um von sanften Akustikpassagen wieder unterbrochen zu werden, wirklich sehr abwechslungsreich das ganze, allerdings ohne die nötige Härte zu verlieren.

Kapitel zwei: Der Sommer - als die Tore sich öffnen
Ein, im Vergleich zum ersten Kapitel eher schneller und aggressiver Song, der am Anfang gleich mit einem Killerriff aufwartet. Das ganze Lied schlägt dann ins Midtempo um und bleibt auch dort, was aber keinesfalls stört.

Kapitel drei: Der Herbst-Endzeit
Nach einem kurzen Schlagzeugsolo setzen auch hier die Gitarren ein und zaubern wundervolle Melodiebögen, hin und wieder von Samples aus Filmen unterbrochen werden. Hier geht es nicht ganz so schnell zu wie bei den vorherigen Liedern, was jedoch nur die Abwechslung dieses Albums unterstreicht.

Kapitel vier: Trümmer
Hier haben wir das wohl merkwürdigste Stück des gesamten Albums, ein Lied das eher in Richtung EBM/Darkwave geht. Es beginnt mit leisen Soundeffekten, bis dann der Gesang einsetzt, der bei diesem Lied sehr zu überzeugen weiß. Hierbei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass der ganze Song eher Geschmackssache ist, nicht alle können was mit EBM/Darkwave - Klängen etwas anfangen.

Kapitel fünf: Willkommen zu Haus
Zu diesem Lied gibt es nicht viel zu erzählen, hier erwartet den Hörer gewohnte Nagelfar - Kost, das heißt, schnelle Gitarren, (teilweise) gequälter Gesang sowie viel Abwechslung.

Zu guter letzt will ich noch auf die Texte verweisen, die alle sehr gelungen und mindestens so abstrakt und bizarr wie die Musik selbst sind. Eine mögliche Interpretation des Konzepts steht schon in der Einleitung, doch ob diese stimmt, muss jeder für sich selbst entscheiden.


FAZIT:

Alles in allem ein sehr gutes Album welches aber alles andere als leicht zugänglich ist, nicht zuletzt wegen der übermäßig langen Lieder, womit dem Hörer eine Menge Konzentration abverlangt wird.
Wegen den etwas übertriebenen EBM Einflüssen habe ich einen Punkt abgezogen, doch ansonsten stimmt alles.


TRACKLISTE:

01 - Kapitel Eins: Der Frühling: Als Die Tore Sich Öffnen...
02 - Kapitel Zwei: Der Sommer: Die Existenz Jenseits Der Tore
03 - Kapitel Drei: Der Herbst: Endzeit
04 - Kapitel Vier: Der Winter: Trümmer
05 - Kapitel Fünf: Willkommen Zu Haus


LINE-UP:

Zingultus - Vocals
Zorn - Guitars,Bass
Alexander Von Meilenwald - Drums
Garvin - Keyboards


KÔR

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