Das dritte Record der 1996 gegründeten Deutschen beeindruckt schon mal durch das wunderschöne, an Alfred Kubin erinnernde Cover-Artwork und nicht minder durch den fantastischen Titel, der auch die Musik gut beschreibt: "Dale of lost souls". Homicide treten mit uns eine Reise durch nebelige Dämmerlandschaften an, wo Stürme über himmelhohe Felsen brausen, das Wissen über einen bald nahenden Krieg in der Luft liegt und hypnotisierende Gesänge von Sirenen in den Wahnsinn treiben. "Servants of Baphomet" beispielsweise ist faszinierend, weil Texter Desecrator hier nicht einfach einen Songtext verfasst, sondern eine durchgehende Geschichte erzählt, über den im 12. Jahrhundert gegründeten mystischen Orden der "Servants", die durch die Inquisition Opfer von Verfolgung und Folter wurden. Soviel zu einigen Themen der Lyrics, die durchaus gelungen sind. Musikalisch kommen Homicide in den besten Momenten Dark Funerals Debutalbum nahe, bewegen sich meistens jedoch eher in lang gezogenen, wenig variierten, in Richtung Nightside Eclipse tendierenden Passagen. So könnte man den Musikern bei flüchtigem Hinhören durchaus Wiedererkennungswert aufgrund mangelnder Eigenständigkeit absprechen. Die technische Umsetzung ist dafür gut gelungen, und der Sound jedenfalls hörenswert. "Dale of lost souls" bringt kompositorisch und von der Umsetzung her ein gutes Album mit Konzept und nicht wenigen Ohrwurm-Parts. FAZIT: Eine Highspeed Melodic Black Metal Scheibe mit guten Lyrics und einer nachhaltigen Stimmung.
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