UNDER THE BLACK SUN FESTIVAL PART 5

Datum:  05. & 06.07.2002
Ort:  Basdorf bei Berlin (D)
Bands:  Imperious Malevolence, Lugubre, Morrigan, Root, Sammath, Saxorior, Skalder, Taake, Tsjuder, Trimonium, Unpure, Urgehal und Watain

Watain © www.nocturnalhall.de name=
Watain
Endlich hatte ich die Möglichkeit zusammen mit Dunja (Nocturnal Hall), Equimanthorn (The Audial Essence Of Evil), Darkwood (The Audial Essence Of Evil)     und Lukas auf das größte und genialste Black Metal Festival namens UNDER THE BLACK SUN zu fahren. Leider mussten BLASPHEMY wie schon die Tour den Gig am UTBS absagen. Sie haben ihren Drogenkonsum leider nicht unter Kontrolle, und können/dürfen momentan nicht Live spielen. Nach ca. 11 anstrengenden Stunden Zugfahrt, einigen Bier und wenig Schlaf sind wir um ca. 8 Uhr in der Früh in Berlin angekommen. Nach einer kurzen Besichtigung Berlins, und einer kleinen Stärkung bei Mc Donalds, sind wir mit diversen öffentlichen Verkehrsmitteln nach Basdorf gefahren. Dort angekommen mussten wir nur über die Straße gehen, und schon waren wir in unserer Unterkunft. Eine Jugendherberge die mit lauter komischen Fröschen aus Plüsch, Plastik und ähnlichem bestückt war, aber ansonsten sehr gemütlich, und für 2x Übernachten um dem Preis vollkommen ausgereicht hat. Nachdem wir uns ein bisschen ausgeruht haben, sind wir losgezogen um das Dorf zu erkunden, um Bier einzukaufen und etwas gescheites zu Essen. Vom Essen wurden wir eher enttäuscht, die Deutschen können einfach kein richtiges Wiener Schnitzel zubereiten. Nachdem uns übel war gingen wir einmal Richtung Festivalgelände, wo schon einige besoffene Gestalten rumliefen, und einige Zelte aufgeschlagen waren. Der Grund für unser frühes eintreffen am Gelände, waren die diversen Stände, von Drakkar, No Colours, Merciless/Breath Of Night und Folter Records. Die hätten wir lieber nicht besuchen sollen, denn ich alleine habe schon um die 200 Euro für ein paar Vinyls, CD's und Tapes rausgeworfen. Und Darkwood hatte unabsichtlich Bier über eine Vinyl Schachtel von No Colours geleert, da freute sich Steffen nicht besonders, und die Platten mussten gekauft werden. Naja, nach fleißigem einkaufen gings wieder Richtung Unterkunft, um ein wenig zu schlafen, und uns auf einen geilen Abend vorzubereiten.

FREITAG

Um ca. 18 Uhr sind wir am Gelände eingetroffen, vorher habe ich mich noch mit Eva von Arkana Music getroffen, die so nett war, und mir die Bestellung gleich direkt übergab. (Vielen Dank von uns allen, Eva!). Gut aber nun zur ersten Band … als wir zur Bühne gekommen sind, spielten schon die Deutschen SKALDER. Ich kannte vorher nur 2 Live Aufnahmen von ihnen die mir sehr gut gefallen. Nun was soll ich denn zu den Jungs sagen, meiner Meinung nach spielten sie ihre Songs recht gut, sollten aber trotzdem noch an ihrer Live Performance arbeiten. Eine Band die sich sehen lassen kann, und trotz Sonnenschein eine gute Atmosphäre rüberbrach.

Nun war ich aber Überrascht, denn es standen schon die Holländer LUGUBRE auf der Bühne. Nach einigen Songs, haben sie trotz Sonnenschein eine Fackel rausgeholt, leider ist aus dem spucken nicht viel geworden, beim ersten Versuch hat sich der Sänger fast die Haare verbrannt, und beim zweiten ist der Fetzen voll Benzin davon geflogen, und zwar genau an die Stelle, wo ich vor einer Minuten noch stand. Ich hatte mir schon etwas mehr von ihnen erwartet, haben aber trotzdem gut gespielt, und das Publikum mehr eingeheizt als SKALDER.

Als nächster kam eine Band auf die ich schon sehr neugierig war, die Deutschen TRIMONIUM. Einige Songs habe ich schon von ihnen gekannt, die alle sehr gut sind. Und auch Live konnten sie voll überzeugen, und spielten all ihre eher melodischen Songs perfekt runter. Eine phantastische Live Band, die es verdient hat mehr Auftritte im Ausland zu spielen!

Vor kurzem waren sie in Wien, und heizten das Publikum ordentlich ein … die Band UNPURE. UNPURE war die erste Band, die das UTBS Publikum so richtig ausrasten ließ. Das hatte auch seinen Grund, denn sie waren noch besser als in Wien, und machten ordentlich Stimmung. Sogar WATAIN konnten nicht ruhig stehen, und bangten für ihre schwedischen Kollegen.

Nachdem die Schweden die Bühne verlassen haben, kamen die Norweger TAAKE. TAAKE ist ja schon fast jedem ein Begriff, und so war auch ich sehr gespannt auf sie. Sie haben eine sehr gute aber schon fast übertriebene Show gemacht. Der Sänger ist völlig ausgerastet, konnte einfach nicht ruhig stehen und lief ständig herum. Musikalisch konnten sie mich nicht sehr begeistern, TAAKE sollte man sich lieber in ruhe zu Hause anhören, und die Atmosphäre genießen, denn Live haben sie diese fast nicht zu Stande gebracht. Eine Gitarre würgte sogar eine Frau, die man erst nach mehrmaligen hinschauen erkennen konnte, da sie ein Corpse Paint trug und ständig bangte. Stimmung haben sie aber trotzdem ordentliche gemacht, und waren die letzte Band an diesem Tag, die das Publikum richtig mitreißen konnte. 

Die Norweger TSJUDER waren die erste Band, die mich nicht wirklich interessierten. Unnötiges, ständiges, gebolze, welches ca. 30 Minuten anhielt, und sich fast alle Songs gleich anhörten. Ein paar Leute haben mitgemacht, aber die meisten standen einfach nur da, und probierten wahrscheinlich irgendetwas sinnvolles rauszuhören.Interessant war das DARKTHRONE Cover, wo ich einfach nicht raushören konnte was für ein Song das war.Mir wurde dann gesagt "Transilvanian Hunger", wurde aber eher nur von den Vocals erkannt als vom Rest. 

Als nächster und letzter, kam die tschechische Kult Band ROOT. Als sie die Bühne betraten, haben wohl alle Leute gelacht oder zu mindestens blöd geschaut. Sänger Big Boss der um die ca. 50 Jahr alt ist, war bestückt mit einer schwarzen Kutte/Umhang, Pentagramm Shirt, und seltsamen Haarteilen an den Armen. Die anderen Members passten auch nicht wirklich in das Umfeld vom UTBS. Also den Stil kann ich nicht wirklich beschreiben, Big Boss hat meistens Richtung Opern Sänger gesungen, und zeitweise etwas vor sich hingekrächzt. Der Rest klang doch eher thrashiger mit ein wenig Black Metal Einflüssen. Als letzter kam endlich der Song auf den ich schon die ganze Zeit wartete … "Pisen pro Satana", welcher auch schon von NARGAROTH gecovert wurde. Leider hab ich mich zu früh gefreut, denn es wurden die vorderen Boxen einfach abgedreht. (Anm. v. Jörg/Folter Records: Die Bullen standen schon bereit, 10 Minuten länger und die hätten den Platz geräumt!!!)

Mittlerweile waren wir schon alle sehr fertig, sehr kalt war es schon, und unsere Beine spürten wir kaum noch. So gingen wir erschöpft zur Unterkunft zurück. Am nächsten Tag erzählte man mir das unsere Mitbewohner TAAKE die nebenan schliefen, Stühle am Gang geschmissen und zertrümmert haben, und sehr laut waren. Aber ich habe anscheinend nicht wirklich viel davon mitbekommen.

SAMSTAG

Nach einem erholsamen Schlaf, und einem erträglichen Mittagessen, gingen wir wieder um ca. 18 Uhr zum Gelände um uns die erste Band, die Brasilianer IMPERIOUS MALEVOLENCE anzusehen. Sie haben eher Death Metal in Richtung KRISIUN gespielt, und konnten mich kaum begeistern. Leider gab es zwischendurch auch noch einen Stromausfall von ca. 30 Minuten, der den Gig noch etwas hinauszögerte.

Als nächster kamen die Deutschen SAXORIOR die mich noch weniger als TSJUDER interessierten. So nutzte ich die Zeit, und trieb mich ein bisschen bei den Merchandise Ständen rum. Leider hatte es stärker zum regnen begonnen, somit konnte ich mir auch keine Platten kaufen, und wir gingen zurück zur Unterkunft, ein bisschen ausruhen.

Nachdem wir zurück am Gelände waren, spielten schon SAMMATH aus Holland. Wieder eine Band die mich überhaupt nicht mitreißen konnte, und eher den Death Metal verschrieben war.

Ab jetzt konnte es nur noch ein geiler Abend werden. Denn WATAIN aus Schweden betraten voll Schweine/Hühner Blut (das weiß wohl keiner so genau) die Bühne. Und gleich zu Beginn spuckte Sänger Erik Blut ins Publikum, das reichte ihm nicht ... also nahm er einen Becher voll Blut und schüttete ihn in die Menge. WATAIN spielten einen sehr guten Gig, aber leider war das Publikum nicht so gut drauf wie in Wien. Erst als sie "In The Shadow Of The Horns" von DARKTHRONE spielten, begann das Publikum mitzugehen. Dafür aber dann gescheit, denn sehr viele Leute haben den Text mitgesungen, und ordentlich mitgemacht.

Nun war MORRIGAN (Ex- MAYHEMIC TRUTH) aus Deutschland dran, mir wurde gesagt das sie am letzten UTBS sehr schlecht waren. Aber das ist Vergangenheit, MORRIGAN traten zwar nur zu zweit auf, aber war einer der wenigen Bands die eine geile Atmosphäre rübergebracht hat. Der Sound war sehr gut für das, dass sie nur zu zweit auf der Bühne standen. Der Sänger wechselte hab zwischen Hymnenhaften Vikinger Schlacht Gesängen, und krächzenden Gesang. Sie waren für mich einer der besten Bands am UTBS!

Als letzter betraten die Norweger URGEHAL die Bühne. Eine Band die mich vom Package am meisten interresiert hat. Leider kenne ich nur das Album "Arma Christi" wo sie doch etwas "ruhiger" unterwegs sind. Denn Live spielten sie um einiges schneller, das störte mich aber nicht. Es war schon irgendwie schade das sie die letzten waren an diesem Abend, und das dachten anscheinend die meisten. Das Publikum hat zum Schluss nochmals ordentlich die Sau rausgelassen, und auch TAAKE konnte nicht ruhig stehen bleiben. So stürmten einige TAAKE Members die Bühne, haben bei einigen Songs mitgesungen, gebangt, und Sänger Høst hat sich wieder so richtig ausgetobt. Dann kam noch jemand auf die Bühne der anscheinend Maniac von MAYHEM nachahnen wollte, er nahm ein Messer und schlitzte sich seinen Bauch auf. Ein schöner Abschluss für das genialste Black Metal Festival was es gibt, und hoffentlich immer geben wird!!


FAZIT:

Das 5. UNDER THE BLACK SUN war ein großes Erlebnis, fast alle Bands spielten sehr gut, und konnten mich begeistern. Großes Lob an Jörg von Folter Records der sich den Arsch für so ein mächtiges Festival aufreißt. Ich bin nächstes Jahr auf alle fälle wieder dabei, und ich hoffe es kommen auch in Zukunft ausreichlich Leute, mehr Leute die den Black Metal noch ernst nehmen, und hoffentlich nie irgendwelche unnötigen Poser oder Trend Ärsche, denn diese sind fehl am Platz!!


PUNKTEBEWERTUNG:  9 von 10


Phil


Foto © Copyright bei www.nocturnalhall.de

Gelesen: 384x (seit 28.10.2012)


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