Vor einigen Jahren noch auf einem RockHard-Sampler vernommen und für ganz nett empfunden, liegt dieser Tage schon das dritte Album von The Vision Bleak in den Startlöchern - den letzten Mondbewohnern gilt der Beweis, dass es sich hierbei um das Nachfolge-Projekt von Empyrium handelt, stilistisch aber so gut wie nichts mehr mit dem legendären Duo gemein hat. Wenn ich mich recht entsinne, sind die beiden Hauptakteure sogar noch ein Stückchen weiter hin zu folgender Mischung gelangt: Gesänge, wie man sie von Pete Steele oder den 69 Eyes kennt, werden verbunden mit einem bunten Mix aus dem handelsüblichen Death/Thrash - von Festival-Pausen des Typus Dew-Scented, Soilwork bis hin zu Legion of the Damned verehrt - und teils eingestreuten Gothic-Elementen. Ab dem vierten Stück treten die metallischen Elemente etwas in den Hintergrund und werden durch bombastische Keyboard-Teppiche, Sitars et cetera "übertönt". Diese beiden musikalischen Lager wechseln sich im weiteren Verlauf der Platte gleichmäßig ab, sodass einerseits die Fans von Theatralik als auch die Anhänger des kantigen, triefend fett abgemischten Saitengeschwurbels gleichermaßen bedient werden. Näher möchte ich eigentlich nicht ins Detail gehen, da ich dann Gefahr laufen könnte, all die horrende Synthetik, das pseudoaggressive Hickhack zwischen Gekrächze und Bass/Alt, den generellen Mangel an griffigen Ideen sowie den offensichtlichen Versuch, möglichst viele Zielgruppen auf einmal ansprechen zu wollen, anzuprangern. Da ich mich aber weder täglich mit dieser Sparte beschäftige noch damit den Anhängern der Truppe jemals Recht werden kann, enthalte ich mich einer Festlegung in Punkten. FAZIT: Keine Ahnung, ob The Vision Bleak ihren Kurs fortgesetzt oder mit jenem gebrochen haben, ob sie den Fans das geben, was sie wollen... Ich persönlich kann damit nichts anfangen und werde mich hüten, hier eine (vielleicht ungerechtfertigte) Wertung abzugeben.
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