Urgehal - Goatcraft Torment    URGEHAL
    Goatcraft Torment

    Release:  28.7.2006
    Label:  Agonia Records
    Stil:  Satanic Black Metal
    Spieldauer:  51 Minuten, 03 Sekunden
    Punkte:  8,5 von 10
    Homepage:  Keine

    In der Datenbank seit:  11.05.2007 / 19:51:29
    Gelesen:  339x  (seit Datenbankeintrag)

So wirklich bekannt ist mir diese alteingesessene norwegische Horde eigentlich nur durch die eher unkonventionellen Kopfbedeckungen von Gitarrist Enzifer, die einem im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge stechen. Doch spätestens noch den ersten Minuten von "Goatcraft Torment" bin ich eines besseren überzeugt und weiß, dass diese Truppe nicht nur optisch auf sich aufmerksam machen kann, sondern auch musikalisch recht gute Argumente zu bieten hat.

In Zeiten, in denen viele Bands aus dem Black Metal-Sektor dem Satanismus abschwören und sich vermehrt den Heidnischen Themen widmen, brechen URGEHAL eine Lanze für die ursprüngliche satanistische Ausrichtung des Genres und knallen uns ein allen Klischees entsprechendes aber dennoch mehr als hörenswertes Glanzstück vor den Latz. "This is satanic Black Metal" keift es zu Beginn aus den Boxen und das darauf folgende Riff schneidet einem gleich eiskalt in die Venen, dass das Blut nur so spritzt. Zeit zum Ausbluten gibt es keine, da die Tempolatte gleich in hohen Gefilden angelegt wird, wobei die eingängigen Gitarrenläufe und die nach vorne preschenden Drums gleich ein mehr als gutes Stimmungsbild abgeben. Genau zur richtigen Zeit wird das Höllenkommando dann jedoch jäh von einem Break unterbrochen und der Rest des gelungenen Openers besticht in grooviger mid-tempo Manier. Erinnerungen an die glorreichen frühen 90er Jahre kommen auf und wie auf Befehl erklingt mit "Risus Sardomus" eine zumindest ebenbürtige, was die Eingängigkeit angeht sogar um Nuancen bessere, Draufgabe. Die erste Hymne des Albums beten die vier Ziegenböcke dann mit "Antireligios" den willigen Massen vor. Die Geschwindigkeit wird zwar konstant auf hohem Niveau gehalten, dennoch schaffen es die Norweger das Stück äußerst hypnotisch erklingen zu lassen, ohne sich dabei in Gefahr zu begeben in Langeweile abzudriften. Während den letzten zweieinhalb Minuten spitzt sich die Lage dann sogar noch einmal zu und das Stück fordert geradezu auf die Köpfe im Takt zu schwingen. Auf "Dodsmarsj Til Helvete" geht es dann einmal gemächlicher zur Sache, wobei die schon die ganze Scheibe über zwischenzeitlich aufkeimenden Black `N` Roll-Einflüsse hier recht deutlich zur Schau gestellt werden. Immer wieder eingeschobene Tempowechsel und die ohnehin durchgehend geniale Gitarrenarbeit verleihen dem Track ein ganz besonderes Flair. Mehr über dieses imposante Machwerk zu schreiben wäre reine Platzverschwendung. Zum einen, da die restlichen Songs in ähnlicher Manier aufgebaut sind und sich dabei wirklich kein Lückenbüßer befindet und zum anderen weil ohnehin jeder, der auf variablen aber dennoch herkömmlichen Black Metal ohne Spielereien steht und diesen noch dazu in einer optimalen Klangwolke verpackt genießen möchte, dieses Album ohnehin kaufen sollte. Kauft, genießt und urteilt selbst.


FAZIT:

Das Rad erfinden Urgehal zwar auch nicht neu, doch das sollte in Anbetracht einer derart überzeugenden Scheibe auch niemanden wirklich stören. Freunde der typisch norwegischen Klänge aus früheren Tagen werden hier garantiert keine Enttäuschung erleben.


TRACKLISTE:

01 - Goatcraft Torment
02 - Risus Sardomus
03 - Antireligios
04 - Dodsmarsj Til Helvete
05 - Satanic Black Metal In Hell
06 - Nefastus Nex Necis
07 - Gathered Under The Horns
08 - Selbmordssalme
09 - Sentiment Of Chaos
10 - Es Steg Naermere Lucifer


LINE-UP:

Nefas - Guitar, Vocals
Enzifer - Guitar
Uruz - Drums
Sregroth - Bass


JÜRGEN WINTERHELLER

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